Freitag, 15. Juni 2007

Zuerst die guten Sachen

...denn es soll ja nicht den Eindruck machen, dass ich diesen Blog eröffnet habe, um über die SchweizerInnen herzuziehen ;-) Obwohl ich jetzt ein Auszug aus dem Schweizer Strafregister beantragen, einen Sehtest machen und später beim Vertrauensarzt des Kantons vorstellig werden muss, um meinen LKW- Führerschein überschreiben zu können, bin ich vom bisherigen Verlauf wirklich begeistert. Weder bei der Meldestelle, noch beim Fahrzeugamt musste ich länger als eine halbe Stunde warten. Ok, es war auch nichts los, aber in Bremen hätte ich schon beim sogenannten Bürgerzentrum 20% der Bevölkerung im Treppenhaus getroffen. Das lief wirklich gut. Die Formulare waren weniger unverständlich als in Deutschland, und ich bin nie länger als 5 min mit dem Velo (Rad) gefahren. Im Kino hatte ich noch ne Schnappatmung bekommen, als ich Gummibärchen und Coke bezahlte, aber Sehtest und Umschreibung waren mich als 1000%ig preiserhöhten Amtsgänger Deutschlands nicht weiter tragisch. Bei der Meldestelle habe ich, als neuer Bewohner des Kantons Basel Stadt, eine Mappe bekommen. Tarifinformationen für die öffentlichen Verkehrsmittel, einen Stadtplan, Notfall- Rufnummern, einem Heftli (ich muss ja lernen :-) mit Infos und Adressen in Basel und Gutscheine bis der Arzt kommt. Theater, Museum, Kino, Zoo und vieles mehr. Ausserdem noch einen Gutschein für ein aktuelles NeuzugängerInnen- Infoset. Was da wohl noch so drin ist?? Wenn ich das nächste mal ein fremdes Land besuche, sollte ich mich vielleicht gleich ummelden, dann wird es günstiger. Ich fühle mich als Bremer wirklich verwöhnt, was den Anblick der Innenstadt betrifft, aber Basel finde ich, auch nach Beginn einer gewissen Routine, immer noch klasse. Viele alte, gut gepflegte Bauten, die sich durch eine grosszügige Innenstadt ziehen. Überall gut besuchte Beizen (so etwas wie Kneipen und Biergärten), die der Stadt pulsierendes Leben einhauchen. Hier sind die Menschen lieber auf der Strasse, als in der Wohnung, scheint mir. Dazu der Rhy (Rhein), der sich durch die Mitte schlängelt. Es hat viel geregnet, weshalb das Wasser momentan leicht bräunlich ist, aber ich kenne ihn als breiten, schnellen, blauen Fluss, keine braune Tunke, wie in Bremen. Zwar sieht man auch viel Industrie, wenn man zur falschen Seite schaut, aber der Rest entschädigt für alles. Da fällt mir wieder das Kino ein. Die Filme sind hier nicht synchronisiert, sondern untertitelt. In meinem Falle auf deutsch und franzsösisch. Also Film lesen, nicht sehen, dachte ich vor Beginn, aber nach eine Weile hatte ich gar nicht mehr wahrgenommen, das englisch gesprochen wird und ich lese. Wird sicher meine Englischkenntnisse verbessern. Es regnet immer noch. Bitter. Ich möchte doch heute noch die Kletterhalle in Weil am Rhein aufsuchen.

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.