Mittwoch, 26. September 2007

Klettersteige Braunwald 2/2

Nach ca. 30 Minuten hatten wir den Grat erklommen und befanden uns auf dem Gipfel. Der Leiteregg mit 170m Höhendifferenz war begangen und uns erwartete auf dem Aussichtspunkt ein kleines Feld mit Edelweiss. Das war zwar auch für die Kinder eine zu kleine Dosis Klettern, aber der Tag neigte sich dem Ende und diente ohnehin nur zum "warm werden". Am Sonntag sollte es dann richtig losgehen. Kurzum, es ging an den Abstieg im Nebel. Der nächste Tag begann schon mit Kaiserwetter. Der Leiteregg lag bereits hinter uns und wir machten uns ohne zu zögern an den zweiten Klettersteig. Er verläuft über den vorderen und mittleren Eggstock und gilt als mittelschwer. Die Höhendifferenz vom Leiteregg zum vorderen Eggstock beträgt dabei ca. 140 Meter. Von dort es geht es va. 600m den Grat entlang, dann ist die Schutzhütte auf dem Mittleren Eggstock (2420m) erreicht. Klingt leicht, ist es im Prinzip auch, aber die Ausblicke können hier schon einschüchtern. Bei der Schutzhütte teilte sich die Gruppe auf, denn die Wand zum Hinteren Eggstock gilt als schwierig und wir wollten ja lässig klettern und niemandem zu viel zumuten. So ging ein Teil von uns die letzte Wand an, während sich der andere an den Abstieg machte. Der letzte Abschnitt ist nicht leicht, soviel vorweg. Sie ist eine Zeit lang leicht überhängend, was Kraft kostet und etwas am den Nerven zerren kann. Mir gefällt der letzte Zug am Überhang, denn dort gibt es nicht wirklich etwas zum Greifen. Nix mit fetter Eisenstange, die Hand wird platt auf den Fels geknallt und man hält sich über die Reibung. Das reicht zwar völlig, aber das wissen ja die Nerven nicht. SUPER! Dann geht alles ganz schnell und der Gipfel ist erreicht. Der unten zu sehende Herr mit seiner sehr kleinen Tochter schaffte es zwar auch, aber das ist nicht zur Nachahmung empfohlen, denn mal davon abgesehen, dass es schier endlos gedauert hat, war es mehr Ziehen, Stossen und "Bergen", als Klettern. Keine Ahnung, ob es der kleinen überhaupt Spass gemacht macht. Den Abstieg absolvierten wir dann in gewohnter Manier, nämlich im Dauerlauf. Und siehe da, wir waren schneller als der zweite Teil unserer Gruppe. Der Abstieg vom Mittleren Eggstock war wohl so nervig, dass die Kinder vor Unlust streikten. Das ist bitter. Doch eine halbe Stunde später war es für alle geschafft. Wir absolvierten die komplette Route inclusive Nickerchen bei der Schutzhütte in ca. 6h. Der Weg ins Glarus lohnt sich, hier ist alles vom Feinsten, die Hütte am Gumen eingeschlossen, abgesehen davon, dass im Restaurant geraucht werden darf. Der Blick zurück stimmt zufrieden.

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