Mittwoch, 7. November 2007

Geschirr- Spülmaschine

Mit der Wohnung übernahm ich eine Geschirr- Spülmaschine. Ihr wisst ja wie das läuft. Ich kaufe dem Herren die Maschine ab, dafür setzt er sich bei der Wohnungsgesellschaft ein. Das übliche Verfahren also. Ich bereue es nicht, denn sie dient mir wirklich gut, wenn nach einem Nachtessen mit Gesellschaft das Geschirr gleich verstaut und aus dem Sichtfeld ist. Das aber eine Gesschirr- Spülmaschine derart "ins Leben greift", hätte ich nicht für möglich gehalten. Und um es gleich vorweg zu nehmen! Ja, ich weiss, dass ich die Maschine nicht zwingend benutzen muss. Ich kann abwaschen wann immer ich will. Hm, ist das wirklich so? Wenn der Spüler schon halb voll ist, muss er natürlich ganz gefüllt werden, denn ich brauche die darin befindlichen Dinge ja auch. Wenn er leer ist, fällt es schon leichter eine Strategie zu verfolgen. Ich könnte alles abwaschen, bis wieder eine Gesellschaft ansteht. Aber mal ehrlich, wer will das schon! Unser Gehirn unterliegt hier doch gewissen Mechanismen. Ich habe 500,- Stutz dafür ausgegeben, jetzt muss ich das Ding auch benutzen. Im Vorfeld hörte ich öfter folgenden Satz: "Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, will man nicht mehr ohne." Also wird erst einmal Aufgerüstet. Ein komplettes Fach im Schrank ist voller Becher, eines voller Gläser. Teller hatte ich auch zu wenig, es braucht schliesslich kleine Reserven, falls die Maschine noch nicht voll ist. Es hat ja wenig Sinn unnütz viel Energie zu verschwenden. Besteck, stimmt ja, Besteck ist ganz wichtig, hier musste der Bestand ungefähr verdreifacht werden. Ich bin bereit. Der Vorrat ist aufgestockt. Jetzt kann der gierige Schlund des Geschirrspülers lange gefüllt werden, ohne das es an die Reserven geht. Wären da nicht die Gegenstände, die ständig gebraucht werden, wie das lange Messer "zum alles Schneiden", die Dampfdruck- Kaffee- Maschine, das Schneidbrett. Das Monster macht es mir nicht leicht. Es schluckt und schluckt, aber mit der Verdauung geht es nicht voran. Dann habe ich noch das "Problem der verlorenen Zeremonien". Wenn sich der Abwasch in Grenzen hält, mag ich ihn sogar. Das beruhigende Geräusch beim Einlassen des Wassers, die warmen Hände. Und während ich produktiv bin, wird der Kaffee fertig und ist wirklich verdient. Mir fällt das Kochen ohne Abwaschen auch schwer. Ich habe immer während dem Kochen abgewaschen. Es ist in meine Arbeitsabläufe so sehr integriert, dass mir etwas fehlt, wenn ich nicht nebenbei abwasche. Obwohl es sehr stressig ist. Bleibt der Trost, dass das Maul meines Küchenmonsters ohnehin nach drei Töpfen ziemlich voll ist und ich ein paar Brocken selbst entsorgen kann. So ist das, mit meiner kleinen Geschirr- Spülmaschine. Wieder ein System, welches ein Eigenleben entwickelt. Wer behauptet, dass wir Menschen die Technik beherrschen?

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