Samstag, 27. September 2008

Longyearbyen auf Spitsbergen bzw Svalbard

Die Stadt Longyearbyen, auf der Insel Spitsbergen, im Archipel Svalbard.
Das riecht nach Abenteuer.


















Karge Wildnis, Packeis, Eisbären, Trapperleben und Kohlebergbau unter härtesten Bedingungen.




































Wie können Menschen freiwillig an einem solchen Ort leben? Sicher, es gibt auch "die andere Seite" wie Forschung (Spitsbergen gilt als grösstes Labor der Welt für Arktisforschung), Tourismus und Einzug der modernen Technik im Bergbau, der heute quasi nur noch zum Eigenbedarf betrieben wird.
Die Frage bleibt trotzdem im Raum und unser Aufenthalt dort hat sie nicht gelöst. Jedenfalls sind die Spuren der verwegenen Vergangenheit Longyearbyens nicht verschwunden, im Gegenteil, sie dürfen nicht verwischt werden. Kein Gegenstand der Vergangenheit darf mitgenommen werden. Kein Knochen, kein Eisen, kein Holz. Alles soll bleiben wie es ist und durch den natürlichen Verfall an frühere Tage erinnern. So ist die gesamte Insel Spitsbergen ein riesiges Naturdenkmal und Mahnmahl zugleich. Die stummen Zeugen der Vergangenheit sind allgegenwärtig. Doch manchmal huscht ein leichtes Grinsen durch mein Gesicht, denn hier und da habe ich das Gefühl, dass es wohl "weniger verboten" ist, etwas Schrott dazuzulegen. Die unübersehbaren Spuren des alten Bergwerkbetriebes schockierte mich anfangs etwas, aber nachdem wir Barentsburg besucht hatten fing ich an die Guten Seiten Longyearbyens zu sehen. Doch das ist ein anderes Thema.
Was die guten Seiten an Longyaerbyen sind?
Vielleicht die Funkmusik im Bus, die scheinbar in ganz Skandinavien Mode ist, denn ich hörte die Art Sound anschliessend im ganzen Norden. Vielleicht auch die gemütlich aussehenden bunten Häuser.


















Der ausgezeichnete Sitzkomfort in den Lokalitäten hat es mir jedenfalls besonders angetan. In jeder Baiz waren absolut bequeme Sitzmöglichkeiten. Es sieht so aus, als sollte es auch in einer der nördlichsten Regionen der Welt an nichts fehlen. Weder an einer Einkaufsstrasse,


















noch an Freizeitmöglichkeiten für Kids und Jugendliche,


















oder Erwachsene.


















Doch es gibt auch Verbote die ins tägliche Leben eingreifen.
So schafften es nicht, uns Alkohol zu kaufen, denn der Supermarkt war zwar am Sonntag geöffnet, aber es ist Sonntags nicht erlaubt Alkohol zu verkaufen. Montags ist es erlaubt. Theoretisch. Im Shop waren die Rollläden aber halb heruntergelassen und kein Verkaufspersonal anwesend, so auch unser zweiter Versuch fehlschlug. Wir mussten also auf die astronomisch teure Minibar zurückgreifen. Der Hardalk ist übrigens auf eine Flasche in zwei Wochen rationalisiert, was wieder die obige Frage aufwirft. Wie können Menschen.... Scheinbar haben karge Wildnis und finstere Wintermonate ihre Tücken, die an den Nerven zerren. Doch damit nicht genug, es gibt weitere Einschränkungen der "wilden Freiheit".









































Finanzielle Gründe scheinen auch nicht ausschlaggebend zu sein.
Zwar ist die Steuer gering weil Norwegen keine Einkünfte aus Svalbard beziehen darf, aber da "das Land selbst nix hergibt", sind die importierten Lebensmittel aufgrund der hohen Transportkosten entsprechend teuer, womit der Steuervorteil teilweise kompensiert wird.
Es scheinen im Wesentlichen die Faktoren Bildung, bzw. Forschung und Tourismus eine entscheidende Rolle zu spielen, warum es sich in Longyearbyen leben lässt.
Was den Tourismus, bzw die Natur betrifft, kann ich die Gründe schon irgendwie nachvollziehen, schliesslich war ich ziemlich begeistert davon. Ok, ich weiss warum Barents die Inselgruppe Spitsbergen nannte, aber wir sahen nix von spitzen Bergen. Für die Schweizerin Kathi ist nicht einmal das Wort Berg zutreffend, denn ein Berg hat Gipfel.




































Gut, es ist schon nicht so, dass alles "abrasiert" ist, aber spitze Berge?


















Ich persönlich das schräge Licht einfach unschlagbar.
Seht euch den Schatten an!


















Und wie immer geniesse ich die Farben des Nordlandes in vollen Zügen.
Sie werden für mich immer zum besten was es auf der Welt gibt gehören.
Geniesst sie mit mir.

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