Donnerstag, 25. Dezember 2008

Barentsburg auf Spitsbergen

Es fällt mir schwer über Barentsburg zu schreiben.
Die Menschen dort tun sicher ihr Möglichstes und haben einen gewissen Stolz der nach aussen hin sichtbar ist. Die Anzahl der Einwohner dieser russischen Bergbausiedlung schrumpfte von einst ca 1500 auf jetzt 500 Einwohner. Der Kohlebergbau auf Spitsbergen rentiert sich nicht mehr, der alte Glanz geht verloren. Zwar werden inzwischen Textilien genäht und der Tourismus gefördert, aber wenn ich mir die Siedlung so ansehe, scheint mir noch viel zu tun zu sein.
Wie gesagt, die Menschen haben einen gewissen Stolz. Sie leben in relativer Freiheit und versuchen sicher das beste aus der Situation zu machen. Ich will wirklich niemanden beleidigen oder gar deprimieren, aber.....
BIN ICH FROH, DASS ICH DORT NICHT LEBEN MUSS!!!!!!!
Verdammt, so etwas trostloses habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.
Ich finde einfach keine Worte dafür, die Atmosphäre Barentsburg richtig zu beschreiben. Gut, dass es Fotos gibt.





Ist das trostlos, oder ist es das nicht?
Sicher haben die Menschen hier auch besondere Probleme, wie den Permfrost-Boden. Immerhin können dann keine Leitungen im Boden verlegt verlegt werden, aber ich habe so meine Bedenken was die handwerkliche Sorgfalt, bzw Pflege betrifft.


Gut, es mangelt an Ersatzteilen, denn das Versorgungsschiff kommt nur noch 1x pro Jahr, aber es gibt auch Hinweise darauf, dass nicht nur Versorgungslücken das Problem sind. Sicher wird auch das Umweltbewusstsein eher von aussen geprägt sein, denn es handelt sich hier schliesslich um eine Kohlebergbausiedlung der Trust Arktikugol, die sich tendenziell mehr für Gewinne interessieren dürfte. Böse Zungen nennen das sicher Unterstellung, denn vielleicht sitzen ja führende Köpfe schon am runden Tisch und machen sich ernsthafte Gedanken über die Umwelt Barentsburgs, aber im Moment sehe ich eben zarte Anzeichen dafür, dass es nicht so ist.


Noch wartet Barentsburg auf den/die erste Goldmedaillen- GewinnerIn, aber die ersten Schritte wurden bereits eingeleitet. So wurde zb ein Fussballplatz gebaut. Leider scheint sich das allgemeine Interesse daran eher in Grenzen zu halten, was den Sprung ins internationale Geschäft wohl noch verzögern wird.
Die Planung des Ruder- Zweiers musste wegen dem kalten Wasser modifiziert werden. Erstens ist reines Rudern einfach zu gefährlich, und zweitens macht es mit einem kleinen Zusatzmotor viel mehr Spass. Pfeiff auf Olympia!


Das ist ja auch alles so Outdoor- Zeugs, bei dem ohnehin kein professionelles Trainings- Pensum zu erwarten ist. Durch das rauhe Klima ist die Saison einfach zu kurz. Nein, nur mit Indoor- Sportarten wird sich der erhoffte Erfolg einstellen. Indoor heisst das Zauberwort, hier muss investiert werden, dann klappts auch mit den Goldmedaillen.

Ehrlich, im Indoor- Bereich kommen die Jungs und Mädels hier ganz gross raus. Ich kann nur empfehlen sofort einzusteigen und zu investieren. Die Herstellung der notwendigen Kleidung wird zB sofort vor Ort übernommen, so hat jeder SportlerIn seinen Puls direkt am Material.

Selbstverständlich sind genug Unterkünfte vorhanden, so dass auch ein grösserer Andrang von anreisenden Sportlern bewältigt werden kann. Es wird hier kaum etwas dem Zufall überlassen.

Viele der Appartements verfügen sogar über einen neuen, voll ökologischen Kühlschrank, der eine Anbindung ans Stromnetz überflüssig macht.
Zukunftstechnologie ist nur eines der Schlüsselwörter im Barenstburg der Zukunft. Und ganz ehrlich! Ich habe keine Blumen im Fenster.

Ein weiteres Beispiel für geschicktes und nachhaltiges Investment in Barentsburg ist der Haupt-Mäzen. Durch ihn werden geldwerte Mittel zur Verfügung gestellt die mit traditionellen Anlagen unmöglich zu erzielen sind.
Hier werden Potentiale frei, die sonst Unsummen an Geldern verschlingen würden. Motivation und Disziplin sind garantiert, Doping ist nicht mehr nötig und eine Privatsphäre wie wir sie kennen wird freiwillig aufgegeben. Unser Mäzen ist Triebfeder und Wache ein einer Person. Ich bin mir aber nicht sicher, ob auch er dafür verantwortlich ist, dass eine Verteidigung überflüssig wurde, oder ob auch andere Faktoren zur radikalen Abrüstung beitrugen.


Wie auch viele andere Gesellschaften auf der Welt schafft Barentsburg es nicht, das Stalker- Problem wirksam einzudämmen. Hier muss auf jeden Fall noch nachgebessert werden, das ist klar. Aber das ist ja wirklich nur ein kleines Detail.

Und wenn dir das nicht gefällt, dann hau doch einfach ab du Arsch!

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.