Samstag, 19. September 2009

Bergstiefel- Kauf

Wahrheit kann fies sein (für mich),
aber auch lustig (für euch).
Ob sie auch lehrreich sein wird wage ich zu bezweifeln, denn der Kauf von Bergstiefeln ist immer ein Risiko.
Jedenfalls sind meine geliebten und treuen Meindl Borneo am Ende, wie ich in meiner Verkaufsanzeige ja schon schrieb.
Es mussten also neue her.
Es sollte auf jeden Fall wieder Leder sein und Meindl gab es nicht.
Also kaufte ich das einzige Paar Stiefel das in Leder erhältlich war.
Scarpas.
Ich kann nicht behaupten, dass die Schuhe schlecht sind, aber ich fühle mich noch immer nicht so richtig zuhause darin.
Irgendwie sind meine Beine über den Füssen wohl zu dünn.
Ok, dachte ich, für Trekkingreisen werden die Teile schon reichen, denn wirklich schlecht sitzen sie ja nicht. Nur am Berg sind sie nicht wirklich kuschelig. Ausserdem habe ich mich inzwischen daran gewöhnt und mir nie Blasen geholt.
Aber für Bergtouren sollte dann doch was anderes her, schon weil die Scarpas nicht steigeisenfest und eher was für wärmere Angelegenheiten sind.
Ich ging also in einen Fachgeschäft und probierte die “Standardschuh der Berge”, nämlich La Sportiva Nepal.
Ich zog dicke Socken an lief umher, quälte die künstliche Steigung und das Gefälle im Sportgeschäft und handelte aus, das ich damit zuhause noch das Wochenende damit im Wohnzimmer umherlaufe und sie dann zurückgeben darf.
Gesagt, getan, es lief sich super und ich fühlte mich total wohl in den Bergstiefeln.
Auch leichte Hochwanderungen und Zustiege zu den Klettergebieten waren super.
Aber………
nach der Gletschertour über den Aletschgletscher, dort wo es steil bergab ging, stiess ich mit meinen Zehen vorne an.
Ausserdem war es mit dem Seitenhalt nicht wirklich gut, wenn ich mich erschöpft vertrat und umzuknicken drohte.
Da sind sie wieder, meine dünnen Fesseln.
Kathis Füsse sind eine Schuhgrösse kleiner und somit ein sicherer Tipp für die La Sportivas.
Ich vermachte ihr also die guten Stücke und lehnte mich entspannt zurück.
Und siehe da, sie fühlte sich auch wohl darin.
Chaka, die Welt ist schön.
Sie war glücklich und ich kaufte neue Bergstiefel.
Die neuen coolen Mammut- Mamook GTX M, die leichtesten Bergstiefel seiner Klasse.
Hybrid- Shell- Schuhe, Hightec pur :-)
Anprobiert und wohl gefühlt. Mir gefällt der enge Schnitt, denn dann habe mehr Gefühl bei leichten Klettereien und meine Beine kamen mir auch nicht zu ünn vor.
Also habe ich “angebissen”, direkt im Mammut Shop.
Es ging dann zum Sulzfluh- Klettersteig, was ich als das richtige Übungsgelände betrachtete. Wenig gehen, viel Klettern, dann wieder wenig bergab gehen.
Dummer weise war das wenige gehen schon zu viel.
Ich holt mir eine Blase am linken Hacken.
Wohlgemerkt die erste in meinem Leben, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann. Eigentlich überstehen meine Füsse einem atomaren Erstschlag, denn ich hatte nicht einmal bei der Bundeswehr Probleme.
Alles nicht so schlimm, wenn sich Kathi und ich nicht am nächsten Tag entschieden hätten eine weite Wanderung über das Antönier Joch zu unternehmen.
Jetzt gingen die Probleme richtig los!
Plötzlich bekam Kathi in den La Sportivas die gleichen Probleme wie ich vorher in ihnen.
Jetzt liegt natürlich der Gedanke nah, dass wir wieder die Bergstiefel tauschen, was wir auch taten. In den Mammut Stiefeln war nach 30 Min Schluss, es ging gar nichts mehr, ihr taten die Versen weh. Also tauschten wir wieder und ich kämpfte mich mit den Mammuts durch und Kathi mit den La Sportivas, was das eindeutig das geringer Problem war, denn sie holte sich zumindest keine Blasen.
Da waren meine drei Probleme.
Zwei paar Bergstiefel und Blasen.
Zurück in Basel konnte ich frisch polierten Mammut Bergstiefel nicht zurückgeben, denn im Mammut Shop machen die so etwas nicht, weil sie keinen angegliedertes Outlet haben.
Sie wechselten die Innensohle und boten mir an die Stiefel einzuschicken, wenn es nicht besser werden würde. Und das man erst einmal längere Zeit Blasen hat, fand der Fachberater ganz normal, denn die Stiefel müssen ja eingelaufen werden.
Beim Bächli wäre das nicht passiert, die hätten die Stiefel zurückgenommen. Ein finanzieller Verlust wäre mir in dem Fall egal gewesen.
Ok, ich habe die Mammuts bei der Hohtürli- Tour, was mit abgeklebtem Hacken und anderer Schnürtechnik auch ging, aber mir fehlt noch das Vertrauen, weil ich Blasen einfach nicht kenne.
Der enge Schnitt gefällt mir immer noch, aber eines ist mir immer noch suspekt.
Beim Schuhtausch fühlten sich die La Sportiva Stiefel wie Hausschuhe an. Völlig leicht und kuschelig. Dabei soll doch der Mammut so leicht sein.
Ich wiege das mal nach….
Meine Mammut Mamook, Grösse 8 wiegen 840 Gramm pro Schuh.
Die La Sportivas, Grösse 8 wiegen 930 Gramm.
Wenn das nicht komisch ist… 
Jetzt habe geschmeidige zwei paar Bergstiefel die beide nicht das pure Glück bedeuten.
Vielleicht kehrt sich aber auch einfach nur das Glück meines ersten Kaufs, der wohl nur ein seltener Volltreffer war.
Die Meindl Borneo, welche natürlich überhaupt nicht steigeisenfest sind.
”Schlecht gelaufen”

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