Donnerstag, 29. Juli 2010

Hohe Tatra von Zakopane über den Rysy

Nach meinen Berichten “Hohe Tatra, Routen und Tagestour” in dem die Strecken Tabellarisch beschrieben werden und dem Bericht “Hohe Tatra, Tipps, Fallen, Infos” in dem die Stolpersteine beschrieben werden, muss ich unbedingt noch einen bebilderten Beitrag schreiben, weil dieser doch mehr die Stimmung veranschaulicht.

Es geht gleich zur Sache, aber bekommt keine Angst, denn es betrifft eher die polnische Seite.
Wer denkt, die Alpen seinen voll, weiss nicht was das Wort voll bedeutet.
Ich hatte einen kapitalen Planungsfehler gemacht.
Zakopane ist DER Urlaubsort für die Polen und entsprechen überlaufen. Ausserdem verlaufen relativ nah an den Hütten Strassen, so dass die Leute ihr Fahrzeug abstellen und eine feine Wanderung zu den Hütten machen können, wo sie dann auch übernachten. Also unbedingt vorher per Internet buchen.

Unser ursprünglicher Plan war es, von Zakopane aus über Kuznice zur Hala Gosienicowa zu laufen und dort zu schlafen.
Es war unmöglich. Alle Hütten voll!
So liefen wir zurück nach Zakopane und liessen uns von einer Frau mit nem netten Pappschild vor der Brust zum Übernachten “anheuern”, was kein Problem war.
Wir hatten die kluge Idee, am nächsten Morgen die Seilbahn von Kuznice auf den Kasprowy Wierch zu nehmen.
War ne echt tolle Idee.

Schlange vor Seilbahn in Kusnice, Zakopane

Die Wartezeit betrug schlappe 2 Stunden und 10 Minuten und war mit einigen Abwehrmassnahmen gegen einfach in die Schlange drängelnden Menschen verbunden.
Dafür war die Gondel aber ganz leger nur zu einem Drittel gefüllt.
Jo, super, is zwar bequem, aber dann ist es ja klar das sich so zarte Menschen-Schlangen wie oben bilden.

Naja, was soll ich sagen, diese Leute fahren nicht nur nach oben, sondern die laufen da auch rum.

Kasprowy Wierch-Gräte

Sieht gar nicht so voll, oder?
Ist eine sehenswerte “Gräte”, nicht war?
Eben, und das finden andere auch.
Darunter eben auch die Leute, über die wir uns in den Alpen so aufregen.
Das ist dort nicht besser, sondern noch viel schlimmer, was natürlich zu Unfällen führt.

Hubschrauber-Rettung nahe Pos rednia Turnia

So ist das eben in den Bergen.
Und trotzdem hat das da alles so seinen eigenen “Groove”.
Wenn “Muttchen” nicht so recht den Gipfelgrat hochkommt, so regt das niemanden auf.
Der Berg ist für alle da und sie darf das auch. Dauert hält länger, aber dann kann man ja die Brote herausholen, sich die Landschaft ansehen, oder mit fremden Menschen ins Gespräch kommen.
So what, immer logger bleiben.
Ich finde das irgendwie cool, ehrlich.

voller Weg Richtung Svinica 
voller Gipfel Svinica

Ich hätte nen Biwaksack und ein Stativ mitnehmen sollen, dann wäre so gegen Mitternacht sicher eines dieser einsamen Gipfelfotos möglich gewesen.
Naja, Gipfel ist jetzt auch übertrieben, der Svinica ist eher so etwas wie ein Aussichtspunkt.
Wie schon erwähnt, war die Nizina Kopa Hütte voll.
Allerdings fanden wir einen Lösung, für die wir uns bedanken.
Die Hütte war übrigens nicht in der Kompass-Karte verzeichnet, die wir 2009 im Internet kauften.
volle Hütte bei Niznia Kopa

Da fällt mir ein…… der Weg vom Kasprowy Wirch zur Hütte dauerte 5 Stunden und 15 Minuten.

Am nächsten Tag ging es dann über den Berg Rysy zur Hütte namens Chata pod Rysmi.
Der Weg dorthin dauerte 7 Stunden und 45 Minuten und verlief über die Morski Hütte (liegt auch nahe einer Strasse und ist natürlich beliebtes Ausflugsziel), vorbei an den Seen Morskie Oko und Czarny Staw pod Rysami, die einen tollen Anblick boten.

Blick auf Morskie-Oko(klein) und Czarny Staw

Natürlich waren wir auf dem Weg nicht allein.
Abgesehen von den unzähligen Leuten die uns entgegen kamen, weil sie die Tour anders herum liefen, hatten wir andere Begleitung.
Zwei Teenies, ausgerüstet mit einer Flasche Wasser und schickem Basketball-Outfit bestiegen tatsächlich in unserer Richtung den Rysy.
Zwar bekam einer von beiden vor dem Gipfel tierische Angst, aber der schrie ihn nach oben und am Gipfel machten sie dann die obligatorischen Handy-Fotos.
Ich wette, dass sich die beiden mindestens den Hintern abgefroren haben, denn es wurde nebelig, windig und recht kalt dort oben.
Wir hatten es allerdings gut dabei, denn unser Ziel lag ja nicht weit weg vom Gipfel und die beiden mussten wieder absteigen.
In ihren schicken, kurzen Basketballhosen.
Echt hart.
Oder echt dämlich.
Ich weiss das selbst nicht so genau, denn der Weg war zwar steil, aber mit Ketten gesichert, einfach und kaum exponiert.
Aber der Nebel am Gipfel war zeitweise wirklich dicht und wir fanden schon kaum den Weg zur Hütte.

Nebel am Rysy

Rysy-Hütte chata pod rysmi 

Die Hütte Chata pod Rysmi ist echt der Hammer und eine Reise Wert.
Obwohl jegliches Material von Sherpas dort hochgetragen wird, ist das Essen vom feinsten. Absolut super.
Jedes Jahr finden dort Sherpa-Wettbewerbe statt und seit einiger Zeit dürfen auch Frauen mitmachen.
Die Stimmung dort war klasse, der Jägertee lecker und stark.
Deshalb musste ich dann auch auf die Toilette, die leider weit oben und weit weg steht.
Als ich dort ankam, blieb mir die Spucke weg.
Ok, auch wegen dem Geruch, aber das ist ja bei der Art Toiletten normal.
Der absolute Hammer war das Panorama!!!!
Hatte leider nur das Handy in der Tasche und war zu faul zum Laufen. (könnte auch was mit dem Alk zu haben)
Jedenfalls sind die Fotos nicht so dolle.

Slowakei Chata pod Rysmi 2
Slowakei Chata pod Rysmi

Cool, oder?
Der Winkel ist etwas doof, weil man nur die Felswand rechts sieht, aber von vorne hätte es eben gespiegelt.

Am nächsten Morgen brachen wir nach STRBSKE-Pleso auf und trafen unterwegs “natürlich” einen Sherpa.
Ich kann ja schon viel schleppen, aber da komme ich nicht mit.

Sherpa auf dem weg zur chata pod rysmi

Am Fuss des Berges angekommen, ist eine Station zu sehen.
Dort kann sich offensichtlich jeder als Sherpa versuchen und etwas hochschleppen.
Vorausgesetzt, man läuft in der Slowakei los.

Matrialmitnahme zur Rysy Hütte

Der Weg von der Rysy-Hütte nach STRBSKE-Pleso dauerte
4 Stunden und war völlig Problemlos.
Im Ort machten wir zwei Tage Pause.

Die mache ich jetzt auch ;-)

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