Sonntag, 4. Juli 2010

Schweizer Formulierungen

Am Freitag wollte ich ein paar Leute zur nächsten Tischtennis- Party für den Samstag in einer Woche einladen.
Der Satz liest sich nicht nur kompliziert, er ist es.
Genau wie die scheinbar einfache Aufgabe mich zu verabreden.
Hier kollidieren einmal mehr Formulierungen und Verständnis.

In Norddeutschland wäre das natürlich kein Problem.
Wenn ich am Freitag sage:” hast du nächsten Samstag Zeit?”, dann ist der Fall klar.
Hier läuft das anders.
Ich kann natürlich nicht den SchweizerInnen “die Schuld in die Schuhe schieben”, denn ich scheitere ja selbst an meinen alten Angewohnheiten.
Jedenfalls ergeben sich immer wieder die lustigsten Dialoge.
”Hallo Joel, hast du nächsten Samstag Zeit zur zweiten Tischtennis- Party zu kommen?”
”Sorry, morgen kann ich nicht, ist ein bischen kurzfristig.”
”Nein, nein, ich meine nächsten Samstag.”
”Ja, ich sag doch, dann kann ich nicht.”
”Der nächste Samstag ist doch Morgen in einer Woche.”
”Das ist der übernächste.”
”Für ich ist der kommende Samstag, also morgen, DIESER Samstag. Der nächste Samstag ist der darauf folgende Samstag, also morgen in einer Woche.”
”Wieso das? Morgen ist der nicht nur der nächste Tag, sondern auch der nächste Samstag, ist doch völlig logisch. DIESER Samstag ist der Samstag, der gerade “angebrochen wurde”.”
”ÖHM, naja, wie man`s nimmt, ich hab das irgendwie anders gelernt.”
”Komisch.”
”Hast du denn morgen in einer Woche Zeit, das ist Samstag der 10 Juli?”
”Sieht gut aus.”
”Wunderbar, die anderen rufe ich dann morgen an, dann kann ich “in einer Woche” sagen, oder einfach nur Samstag. Irgendwas einfaches. Für heute lasse ich das besser.”
”Ja, das ist vielleicht besser.”

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