Rotstock-Klettersteig am Eiger
Begehung: | 29.08.2010 |
Gebiet: | Berner Oberland, kleine Scheidegg |
Anfahrt: | Per SBB |
Ausgangspunkt: | Kleine Scheidegg |
Gehzeiten: | Kl Scheidegg zum Einstieg ca 60 Min. Klettersteig ca 60 Min Abstieg zur Jungfrau-Bahnstation 30 Min |
Kletterzeiten: | 60 Min |
Anforderung: | KS3-B (leichter Klettersteig) nicht alpin, aber Steinschlag. |
Höhen: | Höhe des Klettersteigs ca 250 m Gesamtlänge der Tour 10 Km |
Verhältnisse: | Keine Armkraft notwendig. Nie wirklich technisch schwierig. ACHTUNG Steinschlag |
Kindergerecht: | Ja |
Unterkunft: | |
GPX-Datei: | Hier downloaden |
Höhenprofil | ganz nach unten blättern |
Filmmaterial | von Peter Wuermli http://peter-reisetraum.blogspot.com/ |
Kreideweisses Gesicht und wachsfarbene Lippen. Mein Puls war sicher auf 240 und meine Halsschlagader fühlte sich an wie eine Nähmaschine. Ich war beim Einstieg in den Rotstock Klettersteig mal wieder nicht in Bestform. Wie immer, wenn es einen steilen Anstieg vor einem Klettersteig zu bewältigen gibt. Es ist eben nicht in meinem norddeutschen Genpool verankert bergauf zu laufen.
Gut, dass ich mich in der Vertikalen wieder erhole, sonst müsste ich wieder mit dem Schach spielen beginnen.
Eiger Nordwand. Eine Legende, die schon in diesem einfachen Klettersteig ihrem Ruf gerecht wird.
Brüchiger Schiefer, der zu allem Überfluss noch abfallend geschichtet ist, so sich kaum ein guter Griff bietet. Dazu ist es noch feucht und tropft und rinnt. Ich finde die Vorstellung, die Nordwand ganz hochsteigen zu müssen extrem unsympathisch.
Klingt schlimm, ist es aber nicht. Ist ja auch nicht die Nordwand, sondern der Rotstock-Klettersteig ;-)
Es gibt keine nennenswerten Schwierigkeiten beim Aufstieg, auch wenn die Leitern in der Wand von unten recht krass aussehen. Dafür ist der Ausblick recht cool.
In der Wand geht es nicht wirklich aufregend zu, wenn die Kulisse auch eindrucksvoll ist. Es gibt keine heftigen exponierten Stellen und es muss auch nicht geklettert werden. Das ganze hat eher Bergwanderungs-Charakter mit etwas Bergsteiger flair.
Aber die Fotos sind schon beeindruckend.
Beim Abstieg sieht es allerdings ein bischen anders aus. Der hat schon einen kleinen Hauch von Abenteuer. Ab und zu geht es kleine, steile oder sogar senkrechte Abschnitte herunter. Ich habe dabei mindestens ein Seil zur Abstiegshilfe gesehen, das ich aber nicht brauchte. Mir machte es jedenfalls viel Spass auf kleinen Leisten zu stehen oder im Geröll abzurutschen. Es machte mir soviel Spass, dass ich mit der Kamera meine Füsse filmte und abrutschte. Da man naturgemäss schlecht ne Kamera halten kann, wenn man sich abstützen muss, ist diese dann auch der Aktion zum Opfer gefallen. Klarer Fall von Selbstüberschätzung. Unterricht kostet Geld, der Fuji S6500 kostete es das Leben. Cèst la vie, die Nordwand fordert Opfer.