Montag, 25. April 2016

Kanada-Alaska-Wohnmobil und Einkaufsliste

Für einige ist es bald soweit.
Auf nach Kanada und rein in´s Wohnmobil.
Nach Übernahme des WoMos führt der erste Weg zum Supermarkt und es wird eingekauft.
Darum geht es. Einkaufen. Und zwar vor Antritt der Reise und in Kanada selbst.
Welche Dinge erleichtern das Leben und steigern den Genuss auf Tour?

Für Leute die es eilig haben, steht die Liste am Anfang.
Detaillierte Erklärungen, Fotos und eine Anekdote sind weiter unten.

Vor der Abreise:
- 220V / 110V - Konverter
- Brillenputztücher
- Trillerpfeiffe

Vor Ort:
- langstielige Axt 29.99$
- Firesticks 3.95$
- Grillrost mit Stiel zum Fleisch einklemmen ca 20.-$
- Aluschalen
- Alufolie
- Pfanne mit Deckel 19.99$
- Kleiderbügel 3.95$
- wieder ablösbare Klebehaken ca 5.-$

Vorher:
Stromkonverter.
Wie schon 2015 beschrieben, ist, besonders für FotografenInnen ein Stromkonverter extrem wichtig.
Es schränkt ungemein ein private, teure und oft hässliche R/V´s anfahren zu müssen, weil die Akkus leer sind. 220/110V Konverter sind günstig zu haben und nicht schwer. Und wenn man die vor der Abreise aus Kanada/Alaska weitergibt, macht man Neuankömmlingen eine riesige Freude.
Brillenputztücher.
Ich habe ewig nach Brillenputztüchern gesucht. Erst nahe Homer in Alaska hatte ich welche gefunden.
Trillerpfeiffe.
Es gibt eine Menge Tipps, wie man Begegnungen mit Bären meidet.
Wir stehen nicht auf der Speisekarte von Bären und müssen uns nur darum kümmern, rechtzeitig bemerkt zu werden. Glocken sind laut Aussagen von Einheimischen nicht laut genug, und zu rhythmisch. Laut Reden soll helfen. Wasser auf die Mühlen meiner Freundin, die sich schon gefreut hat, dass ich ständig mit ihr plaudern muss. Musste ich aber nicht, denn ich hatte eine Trillerpfeiffe dabei ;)
Und wenn so etwas leckeres und frisches wie unten auf dem Trail liegt, ist eine Trillerpfeiffe sehr beruhigend, denn der Bär wird nicht weit sein.



Vor Ort:
Falls nur im Wohnmobil gekocht werden soll, ist der Einkauf vor Ort unproblematisch. Aber abgesehen von den nervigen Brandmeldern, die grundsätzlich zu fein eingestellt sind, stellt sich die Frage, ob es nicht romantischer und auch geselliger ist, draussen das Essen zuzubereiten.


Kauft eine anständige Axt.
Ich denke, dass wir uns einig sind, das für ein Feuer Holz benötigt wird.
Im Yukon gibt es Holz auf den öffentlichen Stellplätzen, also denen vom Gouvernment, kostenfrei.
Nur sind die ziemlich gross.
In British Columbia sind Holzscheite kostenpflichtig. Ausserdem ist es in Naturschutzgebieten nicht erlaubt Holz zu sammeln. In Alaska ist Holz nicht nur kostenpflichtig, sondern oft auch Mangelware.
Eine langstielige Axt für 29.99 Dollar erleichtert das Leben so sehr, das sich die Investition auf jeden Fall lohnt. Firesticks empfehle ich ebenso. Das ist zwar streng genommen unsportlich, spart aber eine Menge Zeit, was wichtig wird, wenn die Dunkelheit langsam hereinbricht. Und 3.49 $ im Shop in Carmacks sollten das Budget nicht aus den Angeln heben. Das gleiche gilt für den Rost mit Stiel, der oben zu sehen ist. Es ist nicht immer ein Rost auf den Feuerstellen, was ohne dieses Hilfsmittel die Zubereitung des Essens schon fast unmöglich macht. Der Grillrost oben ist dreiteilig, was sich als zu gross und unhandlich erwiesen hat. Die Aluschalen werden zu weit an den Rand gedrückt und drei Stück Fleisch sind für zwei Personen nicht nötig. Es gibt sie aber auch zweiteilig. Aluschalen und Alufolie sind genauso wichtig.



Kartoffeln, Maiskolben, Fisch, Gemüse. Ohne Aluschalen und Alufolie läuft nix. Das sieht schon ganz anständig aus, aber ohne eine vernünftige Pfanne mit Deckel ist es doch noch unkomfortabel. Die Pfanne im WoMo war 2014 und auch 2015 eher armselig. Wackelig und ohne Deckel. Der Deckel ist auch deshalb wichtig, weil der Rauchmelder dann nicht so früh auslöst. In Whitehorse haben wir 19.99 $ für eine Pfanne mit Deckel bezahlt. Das eröffnet viele Möglichkeiten auf dem offenen Feuer.

Eine lange Grillzange hatten wir nicht, da eine kurze im Wohnmobil war. Das ging zwar, aber ab und zu habe ich mir mal die Haare von den Handrücken "abgeschmokelt" ;)

Zum Schluss noch ein paar Details innerhalb des Wohnmobils.
Kleiderbügel aus Plastik sparen sehr viel Platz im Schrank. Bei einem 5er-Pack für 3.95 $ sage ich nicht nein. Ein absolute Must-Have sind wieder ablösbare Klebehaken. Den Preis habe ich leider nicht notiert, sollten aber um die 5.-$ sein. So liegen die Jacken nicht irgendwo im Weg herum. Es nervt wirklich, wenn ständig die Jacken irgendwo herumliegen oder von den Bänken rutschen.
Die Haken kleben überraschend gut, falls nur eine Jacke oder ein Handtuch daran hängt.



Damit sind die wichtigsten Zusatzkäufe von praktischen Gegenständen abgehakt.
Ich wünsche viel Spass auf Tour.

Kleine Anekdote:
Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Ängstlichkeit und Verwunderung, als ich mich auf dem Campground mit der langstieligen Axt auf der Schulter vor das langsam fahrende Wohnmobil stellte.
Doch der Fahrer hielt und öffnete das Fenster. Auf meine Frage, ob er die Axt brauchen könnte, reagierte der Mann mit niederländischem Akzent misstrauisch. "Nein, wir kochen im Womo." Meine Ausführungen darüber, wie schön es ist auf dem offenen Feuer die Mahlzeiten zuzubereiten überzeugten in zwar, doch sein Misstrauen war nicht beseitigt.
"Wieviel wollen sie denn dafür haben?"
"Nichts, ich schenke ihnen gerne die Axt, aber es wäre nett, wenn sie die Axt am letzten Tag auch verschenken."
Es folgte eine blitzschnelle Bewegung und ich stand mit leeren Händen da. Die Axt hatte so schnell den Besitzer gewechselt, dass ich kaum folgen konnte. Aus der Hand gerissen, in der Sorge, dass ich es mir anders überlegen könnte. Ach, diese Europäer. Immer so misstrauisch. Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Es hat viel Freude bereitet, diese praktischen Gebrauchsgegenstände zu verschenken. Mir ebenso, wie allen anderen.

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.