Sonntag, 20. März 2011

Wirtschaft und Demokratie

Selbst Menschen, die mich kennen, haben oft Probleme mit meiner Ironie.
Deshalb stelle ich gleich klar, dass die folgenden Zeilen ironisch gemeint sind.
Ich gebe nicht meine Meinung wieder.
Ich schreibe über die Meinung, von der ich denke, dass sie ein wirtschaftlicher Hardliner haben könnte.
Wirtschaft kennt ja keine Moral.

Wo soll das alles nur hinführen?
Jetzt wollen die in Nordafrika demokratisch werden.
Ist euch eigentlich klar, wie schwierig es ist, mit demokratischen Staaten zu verhandeln?
Jetzt kann ich im ganzen nordafrikanischen Raum kaum noch Geschäfte machen, weil ich lange diskutieren muss und zusätzlich das Humankapital teurer werden wird.
Mein Leben wird immer komplizierter.
Dabei war alles so einfach.
Die Einen werden geschröpft, während bei den Anderen die Kaufkraft steigt.
Und jetzt?
Ihr zwingt mich ja dazu in Europa die Löhne sinken zu lassen und so die allgemeine Kaufkraft zu reduzieren.
Das ist nicht schön für mich, denn jetzt muss ich meine Produktpalette zwischenzeitlich umstellen.
Da sich die Schere der Geldverteilung immer weiter öffnet, bin ich nun gezwungen vorübergehend auf Luxusgüter umzusteigen.
Das ist nicht leicht.
Im Luxusuhren-Geschäft ist die Schweiz vorne und Urlaub auf dem Mond werden voraussichtlich die Amis zuerst anbieten.
Vielleicht Eiswürfel aus der Antarktis für den gepflegten Whiskey?
Am besten das aus den Bohrstäben, damit es mindestens ein paar Millionen Jahre alt ist.
So kann ich sicher bei den Russen auf die schnelle ein Geschäft aufziehen, dort gibt es genug Rohstoffmilliardäre die 10`000,-$ pro Würfel zahlen können.
Ausserdem bohren sie dort schon lange und sind sicher am tiefsten vorgedrungen.
Kurze Rede, langer Sinn.
Ich lasse das europäische Volk über die Klinge springen und mache meine Geschäfte in Zukunft bei denen, die nicht so zimperlich sind.
Ist halt alles eine Frage der Verteilung.
Ich denke, es ist Zeit ein Exempel an euch zu statuieren.
Wenn ihr Demokratie wollt, dann zahlt sie gefälligst.
Ich zahle nicht für solch zerstörerische Produkte, die nur die Weltwirtschaft gefährden.
Und meine zukünftigen Kunden auch nicht.
Und China schon gar nicht.
Ihr zwingt mich dazu, euch die Kaufkraft zu nehmen, denn diese ist ein Machtfaktor.
Mit vollem Bauch nach Demokratie schreien kann jeder, aber wenn ich euch das schicke Auto und den LCD-Fernseher nehme, ist schon Schluss mit lustig.
Und dass ich dahinter stecke, merkt ihr sowieso nicht.
Das schiebe ich im Anfangsstadium  den AusländerInnen und Minderheiten in die Schuhe.
Ich weiss nämlich, dass ihr euren armseligen Reichtum nicht wirklich teilen wollt und Angst vor Fressfeinden habt.
Dann seid ihr ganz schnell wieder auf Kurs und nehmt dankbar jede Arbeit an.
Und wenn ich Glück habe, dann geht es den anderen Demokratien bis dahin so gut, dass ich denen die Autos und Fernseher verkaufen kann.
Euch erzähle ich einfach, dass diese Demokratien euch alles wegnehmen wollen, weil sie noch eine Rechnung mit dem Westen offen haben.
Mir ist das alles völlig gleichgültig.
Ich habe keine Nationalität. Meine Nationalität ist das Geld.
Ich täusche euch nur vor eine Nationalität zu haben.
Und so lange ich den Menschen weismachen kann, dass sie das gleiche wie ich schaffen könnten, geht mein Konzept auf.
Solange ich es schaffe Vorbild zu sein, solange kann ich wirkliche Demokratie aushebeln.
Ich bin der neue Mensch.
Ich bin der Homo Finanzus Erektionus.
Nieder mit dem alten Kapital, der letzten Bastion, die noch einen Rest Anstand hat.
Die bleiben in Europa kleben und hadern mit ihrem Pflichtgefühl, diese Weicheier.
Das ist meine Seite.
Die dunkle Seite der Macht.

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.