Mittwoch, 22. August 2007

Sprachblüten

Es wird gemunkelt, die Schweizer/innen seien schlecht zu verstehen und der Dialekt so lustig. Dabei ist doch eines der auffälligsten Merkmale, dass das "R" ausgesprochen wird. Ist es nicht viel lustiger, dass die Deutschen diesen Buchstaben gar nicht aussprechen? Ein weiteres Merkmal ist, das "sch" statt dem "s" auszusprechen. Ein alter Hut, ist in einigen deutschen Dialekten auch der Fall. Dann fällt noch auf, dass statt "ei" "ie" ausgesrochen wird. Wann das der Fall ist, ist das Geheimnis der "Aussprecher/innen". Eine Regel gibt es nicht. Nur das "ch" (wie bei Bach) ist definitiv nicht nur einzigartig, sondern auch mehr als schwer nachzusprechen. Die Niederländer sehen das wahrscheinlich anders, denn die sprechen das ja ähnlich aus. Ein Wort erstaunt mich immer wieder. Es ist mir ausserdem kaum möglich, es auszusprechen. Die Chirsie. Geschrieben sieht es wirklich leicht aus, aber die Buchstaben entsprechen irgendwie nicht der tatsächlichen Aussprache. Chirsie, die Kirsche. Mitten im Satz verborgen weiss ich nie, was damit gemeint ist. Oder wie wäre es mit Chille? Was mag wohl eine Chille sein? Eine Kirche! Ok, jetzt der Klassiker. Chuchichäschtli. (Immer an den BACH denken) Ich verrate jetzt das Lieblings-Testwort der Schweizer/innen. Chuchi ist die Küche, ein Chäschtli ist ein Kasten, ein Kasten ist ein Schrank. Also ergibt sich daraus der Küchenschrank. Gefallen tut mir der "gsi- Faktor". Bist du do gsi? Bist du dort gewesen? Gefällt mir. Kurz und bündig, so wie ich es mag. Da kann ich norddeutsche "hamse" vorbringen. "Hamse" mal ne Zigarrette? Aha, haben-sie-mal, heisst das also. Aber wir duzen uns ja, dann wird "hamse" zu "hasma". Hast-du-mal. Im sogenannten Ruhrpott, dem Kohlezentrum Deutschlands, geht es aber auch gut zu. Bilde einen Satz mit "wammama und hattata". Wamma ma auf Schalke, hattata geregnet. Als "Gegenzug" kommt hier der St.Galler Dialekt zum tragen. Dör de da? De dör da! Da de da dör? Dürfen die das? Die dürfen das! Dass die das dürfen? Die Bayern dürfen nicht fehlen! "A Mameladenahmer hamma a daham" "Einen Marmeladeneimer haben wir auch zuhause." Ja, aber die Schweizer/innen verniedlichen ja so gerne... Ein Einkaufwagen heisst dort Wägeli, und es gibt das Drämmli. Drämmli??? S`Drämmli fährt in Basel wesentlich öfter als bei uns die Strassenbahn. Doch wir kommen vom Thema ab. Dem Verniedlichen. Ich heisse Jens. In der Schweiz würde ich dann also Jens_li heissen. Die aus Polen stammende Rosa nannte mich dagegen Jens_chen. Das ist also auch keine schweizer Domäne. Ich würde ja noch auf den Walliser Dialekt zu sprechen kommen, aber den versteht ohnehin niemand. Aber in einem sind sich alle einig! Sie wollen ihren Dialekt behalten und pflegen. Schade, dass der Plattdeutsche Dialekt vom Aussterben bedroht ist. So sitze ich hier in Basel und bin dem Bremer Wahlspruch gefolgt. Buten und Binnen Vagen und Winnen. Was das heisst bleibt das Geheimnis der Bremer ;-)

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