Der letzte Tag beim Schilthorn
Der letzte Tag am Schilthorn ist angebrochen.
Schon am Abend zuvor stellte sich uns die übliche Frage.
Was machen wir an diesem Tag?
Es wäre eine Möglichkeit, das Gepäck abzustellen und eine Tour zu
machen, allerdings dürfte diese dann nicht zu lange dauern. Es ist
nicht sinnvoll, sich völlig ausgelaugt um 17:00h auf den langen
Rückweg per Bahn zu machen. Wir überlegten und planten, fanden
aber keine akzeptable Lösung. Entweder hätte es zu lange gedauert,
oder wir wären weitgehend im Schatten der Berge gelaufen.
Schon mittags in den Zug zu steigen, hielten wir auch für wenig
attraktiv. Es blieb nur eine Möglichkeit.
Mit vollem Gepäck Richtung Sonne zurückzulaufen und unterwegs
zu entscheiden, wann und wo wir einen Postbus besteigen.
So verliessen wir unser lauschiges Hotel und liefen am Bergrücken
Richtung Interlaken.
Da Sonntag war, waren wir bei weitem nicht die einzigen Personen,
die diesen Weg nahmen.
Teilweise gab es ein richtiges Gedränge auf dem Pfad. Es handelte
dabei im Wesentlichen um Einheimische, die wie wir Wetter und
Bewegung genossen. Und da feine Blöcke am Wegrand lagen, ging
es natürlich nicht ohne.
Kurze Zeit später gabelte sich der Weg. Die "Autobahn" verlief nach
Lauterbach, unser Weg den Bergrücken weiter. Genau die richtige
Stelle um eine feine, ausgiebige Pause zu machen.
Der Blick auf die drei, das Landschaftsbild prägenden Berge und
deren Gletscher, war überwältigend.
Ich weiss nicht, wie lange ich mir durch das Teleobjektiv die Details
der Gletscher ansah.
Vielleicht war es etwas zu lange, denn wir beide machten noch ein
kleines Mittagsschläfchen, bevor es weiterging.
Die Wärme und der Duft luden einfach zu sehr dazu ein, wir
konnten nicht widerstehen.
Es ging entspannt weiter, der Wanderweg war wenig begangen.
Noch einen Blick auf Wengen, dann umrundeten wir die Bergnase.
Hier ging es später zügig bergab nach Sousläger und Läger, wo wir
den Chant B. überquerten und Richtung Isenfluh weitergingen.
Wir gingen durch Wälder und über kleine Wiesen, tief unter uns der
Fluss.
Mit dem Gepäck wurde es langsam anstrengend. Wir änderten
unseren Plan und verzichteten darauf, nach Zweilütschinen zu
gehen. Wir sparten uns den Abstieg und liefen nach Isenfluh, wo
vielleicht eine Seilbahn ins Tal fahren würde. Es war nicht sehr
spät, also riskierten wir einen Umweg, denn es war nicht klar, ob
die Bahn zu dieser Jahreszeit geöffnet sein würde. Wir hatten
Glück! Von wegen Riskieren, verlieren.
Wir fuhren in der wirklich winzigen, für 8 Personen ausgelegten
Gondel, in der nur vier sitzen konnten, ins Tal und nahmen den
Postbus. Die Touren waren beendet, das Wochenende so gut wie
vorbei. Ich kann nur eines dazu sagen:
"Ich liebe solche Wochenenden!"